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Rosengelee - die Königin des Gartens überraschend anders

Heike • 22. August 2021

Rosen:
Ursprung und Basis für meine Hochzeitsherzen... hier einmal ganz ungewohnt!

Rosengelee – die Königin des Gartens mal ganz anders!

Rosen waren die Basis für dieses Geschäftsmodell, genauer gesagt die roten Rosen aus dem Strauß, mit dem mein zukünftiger Mann mir am 27.10.2002 den Hochzeitsantrag gemacht hatte. 

Die Fotos dieser Rosen hatte ich zu dem ersten roten Hochzeitsherz zusammengesetzt, das wir dann bei unserer standesamtlichen Trauung am 02.08.2003 in Konstanz ausgeschnitten haben. Davon habe ich ja bereits hier berichtet. Diese Rosen sind noch immer die Basis für das rote Herz, auch wenn die Datei zwischenzeitlich überarbeitet wurde.

Rosen liebe ich daher natürlich persönlich sehr, weil ich ihnen so viel verdanke. Meine absolute Lieblingsblume aber ist die Ranunkel, aber das ist eine andere Geschichte. Am liebsten mag ich Rosen ganz pur und natürlich, zum Beispiel wenn ich mir im Garten meines Vaters eine Duftrose abschneiden darf und dann als einzelne Blüte auf den Schreibtisch stelle. 

Dass man mit Rosen auch kochen kann, war für mich neu. Daher habe ich mich besonders gefreut, als mein Nachbar Harri mit diesem Rezept auf mich zukam....

Er hat bei sich im Garten einen besonders schönen Rosenbogen mit jährlich reicher Blüte und mir davon Blüten für dieses Rezept geschenkt. Dankeschön nochmals an dieser Stelle!

Hier sein Rezept. Das Ergebnis ist sehr fein und delikat und eignet sich natürlich auch ganz großartig zum Verschenken. 

Rezept Rosengelee


Zutaten: 


550 g Rosenblütenblätter aus dem eigenen Garten, ungespritzt, unbehandelt

 am besten natürlich eine stark duftende Sorte


2 Zitronen


5 mittlere Äpfel, eine liebliche Sorte, z.B. Gala


50 g Zucker


1 Päckchen Gelierzucker 2:1


Zubereitung: 


Die Rosenblütenblätter leicht ausschütteln, damit evtl. kleine Käferchen herausfallen können, abzupfen, mit dem Saft einer Zitrone und 720 – 750 ml Wasser in einem Topf sanft erwärmen, NICHT kochen! Abkühlen lassen und 24 Stunden abgedeckt kalt stellen. 


Am nächsten Tag die Masse durch ein Sieb oder einen Passierbeutel streichen und gut ausdrücken. 


Die fünf Äpfel schälen, in kleine Würfel schneiden und in etwas Wasser mit Zitronensaft und evtl. noch 50g Zucker 5 min. aufkochen. Abkühlen lassen und ebenfalls durch ein Sieb oder einen Passierbeutel drücken. Je feiner man hier filtert um so klarer wird das Gelee. Das ist Geschmacksache, denn natürlich stören winzige Stückchen von den Blütenblättern oder den Äpfeln nicht. Das Gelee wird dann etwas trüber.


Die beiden Flüssigkeiten (Apfelsaft und Rosenwasser) mischen, evtl. mit Zucker oder Zitronensaft abschmecken und abmessen. Das Rosenwasser schmeckt ein wenig speziell – ich würde es mal als sehr „grün“, etwas grasig und pflanzlich, auch leicht bitter, beschreiben. Natürlich auch nach Rose aber der Geschmack verändert sich beim Kochen dann sehr. 


Nun ganz einfach mit dem Gelierzucker nach Packungsanleitung für Gelee den Gelee einkochen. Dazu einen Holzlöffel verwenden und gegen Ende der Kochzeit auf einem Unterteller eine Garprobe machen. Achtung, das Gelee ist sehr heiß und muss auch wirklich leicht sprudelnd kochen. Je länger man kocht, um so dunkler wird die Farbe aber um so mehr Vitamine gehen auch verloren. Ich halte mich immer an die Anleitung des Herstellers und fülle den Gelee ab, sobald er auf dem Unterteller geliert. 


Noch heiß in saubere Gläser abfüllen und kühl und dunkel lagern.
Zum Frühstückskaffee ein Träumchen, das nach Sommer schmeckt!




Dein Kommentar:

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Unsere Geschichte beginnt auf der Autofahrt von Stuttgart nach Biarritz vor zwei Jahren, im Sommer 2019, als Reisen noch einfach war. Die lange Fahrt teilten wir auf zwei Etappen auf und so fuhren wir gerade gut ausgeschlafen nach einer Übernachtung in der Nähe von Vichy Richtung Bordeaux und dort auf einem Autobahnzubringer (D1089, der die A89und die A20 verbindet - um ganz genau zu sein) im absoluten Niemandsland, in einer Landschaft aus endlosen bewaldeten Hängen, tat ich das, was man als Beifahrer wirklich nicht macht….. ich schrie laut auf! „AUBAZINE“ ...schrie ich! Laut! Mein Mann zuckte zusammen und schimpfte ob ich den Verstand verloren hatte. Hatte ich! Da auf einem dieser braunen Hinweisschilder, die auch in Frankreich auf Sehenswürdigkeiten hinweisen, da hatte es gestanden. AUBAZINE! 

Ich konnte erst mal gar nichts sagen aber dann stammelte ich: „Da, da ist Coco Chanel zur Schule gegangen!“ Ich glaube, ich hatte Tränen in den Augen. Meine Familie reagierte irritiert, wie häufig, wenn sich bei mir die Bewunderung und Begeisterung für eines meiner Idole zeigt. Wir fuhren gerade durch eine absolute Wildnis aus Bergen und Wäldern, weit und breit kein Dorf zu sehen, schon gar keine Schule. Ich suchte auf dem Navi… tatsächlich da oben in den Bergen, da musste das Kloster liegen. Wir waren ganz nah, 15 Kilometer von der Autobahn. Das Kloster, in das die kleine Gabrielle Chanel 1895, im Alter von 11 Jahren zusammen mit ihren Schwestern von ihrem Vater, einem Lumpensammler, nach dem Tod ihrer Mutter gebracht worden war. Der Vater versprach die Kinder zu besuchen doch er ließ sich nie wieder blicken.... Ich wusste, dass Aubazine irgendwo im Herzen Frankreichs lag, aber der Gedanke, dort mal hinzukommen? Das wäre mir nie eingefallen, zu abwegig.... wortwörtlich ... und jetzt waren wir so nah! Was soll ich sagen: Der nachfolgende Urlaub etwas nördlich von Biarritz war sehr schön, sehr erholsam und wir schafften es sogar nach Spanien, nach Bilbao, ins das berühmte von Frank Gehry entworfene Guggenheim-Museum , aber insgeheim hegte ich die ganze Zeit über die Hoffnung auf der Rückfahrt doch bitte bitte in AUBAZINE vorbeifahren zu dürfen. Zumal wir ohnehin wieder im die gleiche Route über Vichy nehmen wollten, denn die Strecke Biarritz-Stuttgart an einem Tag ist einfach zu weit. 

Wir waren mit Freunden im Urlaub und es wurde zum Running Gag! Mein Mann erzählte jedem, der es hören wollte - und auch jedem, der es nicht hören wollte - mehrfach, dass er auf der Rückfahrt noch in der Grundschule von dieser Coco Chanel vorbei müsste. Er ließ sich erweichen. Ich durfte auf der Rückfahrt „Aubazine“ ins Navi eingeben und hätte uns nicht ein Stau rund um Bordeaux aufgehalten, wir hätten die 15:00 Uhr-Führung geschafft. Meine Familie frohlockte während ich nur still dachte: „Ein Grund nochmals herzukommen.“ Und dann waren wir da: Strenge... das ist der erste Eindruck. Und wir kamen an einem schönen Spätsommertag an diesem Ort an. Wie mussten sich Gabrielle Chanel und ihre beiden Schwestern gefühlt haben, die hier Ende Februar 1895 im Winter, nach dem Tod der Mutter, ankamen. In dieser Abtei, 1134 von Benediktinern gegründet. Die Kirche war einst viel größer. Eine der bedeutendsten und wohlhabendsten Abteien in diesem Teil Frankreichs. Sechs Langhausjochbögen wurden 1757 infolge des Niedergangs der großen französischen Klöster abgerissen, der Kircheninnenraum verkleinert. Demzufolge wurde auch die Fassade neu gegliedert und aufgebaut. Nach der franz. Revolution wurde das Kloster aufgelöst und zum Waisenhaus umfunktioniert. In das Kloster konnten wir also leider nicht ohne Führung... aber in die Kirche, die tagsüber immer offen ist. Was mich überraschte: nirgends auf dem Platz ein Hinweis auf die berühmte Tochter dieses Ortes, die hier von ihrem 11. bis zu ihrem 18 Lebensjahr lebte und - und da sind sich alle Biografen einig - von diesem Ort sehr geprägt wurde. Auch wenn sie selbst ihren Aufenthalt hier zeitlebens verleugnet hat. Aber jetzt ist es Zeit, hinein zu gehen und dort Platz zu nehmen, wo einst Coco Chanel zur Schule ging!

 Hier saß sie also, die kleine Gabrielle, lange bevor sie „Coco“ wurde, auf diesen hintersten, kleineren, schmucklosen Bänken in der Kirche, die den Waisenkindern zugedacht waren. Während endloser Andachten wanderte ihr Blick durch den schlichten, frühgotischen Innenraum der 1176 erbauten Abteikirche und sicherlich immer wieder zu den geometrischen Mustern der Fenster, der einzigen Ablenkung. In ihren Biografien wird erwähnt, dass hier der Ursprung zum Chanel Logo mit dem doppelten „C“ liegen könnte. Gabrielle Chanel wird sicher oft hinauf gesehen haben zu diesen Fenstern, lag doch dahinter die ersehnte Freiheit. 

Die massive, einschüchternde Steintreppe führt hinauf in das Kloster. Das dahinter liegende frühere Dormitorium der Mönche wurde zu den Schlafsälen der Waisenmädchen. In Aubazine erhielt Gabrielle Chanel ihre schulische Ausbildung. Es war das Ziel des Waisenhauses, dass die Mädchen später für sich selbst sorgen könnten. An diesem Ort hat Chanel gebetet, gelernt, gearbeitet, geschlafen, wurde zur Näherin ausgebildet, in einer Welt der Abgeschiedenheit, umgeben von hohen Mauern, der Tagesablauf bestimmt von den Andachten. 

Der Fußboden aus rohen Steinsplittern, das Fehlen von Ornamenten und Dekor, ganz im Sinne der auf Verzicht und Einfachheit ausgerichteten Ordensregeln der Zisterzienser, der schlichte Habit der Schwestern, die das Waisenhaus leiteten, wiederholen den ersten Eindruck: Strenge - aber auch Erhabenheit. 1901 mit 18 verließ Chanel Aubazine, ging nach Moulins und wurde zu Coco… das ist eine ganz eigene Geschichte, in der sowohl wohlhabende Liebhaber, billige Varietés als auch ein Damenmodengeschäft eine Rolle spielen. 

Die Revolution in der Damenmode, die Coco Chanel 1913 mit der Eröffnung ihrer Boutique in Deauville, dem bekannten Seebad in der Normandie beginnen sollte, beruht auf eben jener Kunst des Weglassens, einem stilsicherem Minimalismus, der Klarheit und Schönheit starker Farbkontraste, allen voran Schwarz und Weiß. Eine Ästhetik, die sie in Aubazine kennengelernt hatte und zu der das Zitat von ihr passt: „Mode sei Architektur.“


 Ja... und um auf den Titel dieses Beitrags zurückzukommen: Man kann hier heiraten! Selbstverständlich! Man darf sich allerdings an den Hunderten von Spinnweben an den Fenster nicht stören! Auf Instagram unter https://www.instagram.com/abbaye_aubazine/ oder im Netz unter: https://abbaye.aubazine.com/ Quelle letztes Bild mit dem Porträt von Gabrielle Chanel: Wikipedia
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